Baumaschinen Auktion online

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Montag, 25. Juli 2011

Firmengruppe Liebherr kehrt auf Wachstumskurs zurück

Während die Wirtschaft in den Schwellenländern besonders stark gewachsen ist, war der Aufwärtstrend in den Industrieländern weniger ausgeprägt. Der Welthandel expandierte 2010 außergewöhnlich stark um zwölf Prozent. Die weltweit gestiegene und weiter steigende Nachfrage nach Rohstoffen hat der globalen Minenindustrie außerordentliche Wachstumsmöglichkeiten eröffnet. Die Nachfrage nach Maschinen und Ausrüstunggen für die Rohstoffgewinnung zog deshalb stark an. Die europäische Bauwirtschaft hat den Anschluss an den gesamtwirtschaftlichen Aufschwung noch nicht geschafft. Die Bauleistung in den 19 Mitgliedstaaten der Organisation “Euroconstruct” ging 2010 um über drei Prozent zurück. Eine Stabilisierung der Baubranche wird nach nun drei rückläufigen Jahren in Folge erstmals für das Jahr 2011 erwartet. Die Firmengruppe Liebherr profitierte im Geschäftsjahr 2010 von der weltweiten konjunkturellen Erholung und kehrte auf ihren Wachstumskurs zurück. Insgesamt nahm der Umsatz u 626,0 Millionen Euro oder 9,0 Prozent auf 7587,0 Millionen Euro zu. Dieses Wachstum wurde aussschließlich vom Baumaschinenbereich der Firmengruppe getragen. Die Verkaufserlöse konnten in diesem Bereich um 655,3 Millionen Euro oder 16,0 Prozent auf 4744,2 Millionen Euro gesteigert werden. Die Verkaufserlöse der Sparte Erdbewegung und Mining nahmen erfreulich zu, und zwar um 602,6 Millionen Euro oder 33,3 Prozent auf 2412,7 Millionen Euro. Die mit Mobil- und Raupenkranen weltweit erzielten Verkaufserlöse stiegen um 47,2 Millionen Euro oder 2,7 Prozent auf 1811,8 Millionen Euro an. Die Sparte Baukrane und Mischtechnik steigerte ihre Verkaufserlöse leicht um 5,5 Millionen Euro oder 1,1 Prozent auf 519,7 Millionen Euro. Nach dem Rückgang im Vorjahr ist der Anteil der Baumaschinensparten am Gesamtumsatz der Firmengruppe wieder angestiegen, und zwar von 58,6 Prozent auf 62,5 Prozent.

Die von den Produktsparten außerhalb des Baumaschinenbereiches erzielten Verkaufserlöse lagen mit 2842,8 Millionen Euro um lediglich 1,0 Prozent oder 29,3 MIllionen Euro unter dem Vorjahreswert. Diese Stagnation spiegelt die tatsächliche Entwicklung der einzelnen Sparten außerhalb des Baumaschinenbereiches jedoch nur unzureichend wider, da sie vor allem sonstigen Erzeugnissen und Leistungen der Firmengruppe, unter anderem aufgrund von abgeschlossenen Großprojekten, zurückzuführen ist. Die Verkaufserlöse in diesem Produktbereich gingen um 30,4 Prozent oder 134.9 Millionen Euro auf 308,5 Millionen Euro zurück. Alle weiteren Produktsparten erreichten fast das Vorjahresniveau oder konnten ihren Umsatz steigern.

Die Entwicklung in den einzelnen Absatzregionen verlief wie bereits im Vorjahr sehr unterschiedlich. Die zehn größten Einzelmärkten der Firmengruppe waren im Geschäftsjahr 2010 Deutschland, Frankreich, die USA, Russland, Australien, Brasilien, Großbritannien, China, Saudi-Arabien und die Niederlande.

In Westeuropa, der für die Firmengruppe bedeutendsten Absatzregion, bewegten sich die Verkaufserlöse auf Vorjahresnieveau. Insgesamt lag der Umsatz um 0,2 Prozent oder 7,1 Millionen Euro über dem Wert von 2009 und erreichte 3685,5 Millionen Euro. In Osteuropa wurde nach dem starken Einbruch im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise eine deutliche Umsatzsteigerung um 22,5 Prozent oder 117,0 Millionen Euro auf 637,5 Millionen Euro erreicht. Die Verkaufserlöse im Nahen und Mittleren Osten waren im abgelaufenen Geschäftsjahr stark rückläufig. Mit 461,9 Millionen lag der Umsatz um 21,1 Prozent oder 123,2 Millionen unter dem Wert aus dem Jahr 2009. Auf dem amerikanischen Kontinent nahm der Umsazu um 30,6 Prozent oder 263,8 Millionen Euro zu und erreichte damit einen neuen Höchstwert von 1127,1 Millionen Euro. In Afrika ging der Umsatz um 6,8 Prozent oder 25,6 Millionen Euro auf 350,0 Millionen Euro zurück.

Fernost/Australien war im abgelaufenen Geschäftsjahr für die Firmengruppe die Absatzregion mit dem dynamischsten Wachstum. Insgesamt steigerte die Firmengruppe ihre Verkaufserlöse hier um 41,2 oder 386,9 Millionen Euro auf 1325,0 Millionen Euro.

Die Firmengruppe Liebherr hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 544,1 Millionen Euro in die Errichtung und die Modernisierung von Produktionsstätten sowie in den Ausbau des weltweiten Vertriebs- und Servicenetzes investiert. Dies waren 92,3 Millionen Euro oder 14,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Am Produktionsstandort Ehigen, Deutschland, wurde unter anderem eine neue Versandhalle errichtet. Die 11 000 Quadratmeter große Halle ist für die Lagerung, Verpackung und Verladung der Ausrüstung dieser Geräte vorgesehen. Eine weitere wichtige Investition am Standort Ehigen bestand in der Errichtung einer neuen Lackieranlage.

Am Standort Bulle, Schweiz, wurden ebenfalls bedeutende Investitionsmaßnahmen umgesetzt. Hierzu gehören der Bau und die Einrichtung von Prüfständen sowie anderer für die Weiterentwicklung der Motorentechnik notwendiger Anlagen. Abgeschlossen wurde ein großes Investitionsprojekt am Standort Colmar, Frankreich. Hier wurde Mitte des Jahres 2010 ein neues Entwicklungs-, Montage- und Logistikzentrum für Mini-Bagger mit Dienstgewichten von 110 bis 800 Tonnen in Betrieb genommen.

Im russischen Nizhny Novgorod wird die neue Produktionsstätte ab Mitte 2010 sukzessive in Betrieb genommen. Dieses umfangreiche Invetitionsprojekt hat eine besondere Bedeutung für die Erschließung strategisch wichtiger Märkte. Auf mehr als 120 ha Gesamtfläche werden dort künftig Baumaschinen wie Endbewegungsgeräte oder Turmdrehkrane sowie Luftfahrtausrüstungen gefertigt. Außerdem sollen in dieser Produktionsstätte Stahlbau und Ausrüstungen für unterschiedliche Maschinen entstehen. In Pune, Indien, wurde mit dem Bau einer neuen Produktionsstätte fortgefahren. Der Konzern wird an diesem Standort zukünftig Fahrmischer mit Kapazitäten zwischen sechs und zehn Kubikmeter herstellen sowie Mischanlagen mit Ausstoßleistungen zwischen 30 und 60 Kubikmeter pro Stunde. Auch die Fertigung von Turmstücken für Baukrane ist in Pune geplant.

Im mexikanischen Monterrey wurde der Bau der neuen Produktionsstätte für Antriebstechnik mit einer Fläche von rund 25 000 Quadratmetern fertig gestellt. Seit Herbst 2010 produziert die Firmengruppe an diesem Standort Antriebskomponenten, die beispielsweise in Windkraftanlagen für die Verstellung der Rotorblätter oder der Gondel eingesetzt werden.

Mit dem Wachstum der Firmengruppe ist auch die Zahl der Beschäftigten im Berichtsjahr leicht angestiegen. Weltweit wurden 888 neue Stellen geschaffen, so dass sich die Belegschaft zum Jahresende auf 32 979 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergrößert hat.

In Deutschland waren zum Jahresende 13 767 Personen für Liebherr beschäftigt, 124 weniger als im Vorjahr. Neue Stellen wurden bei der Liebherr-Werk Ehingen GmbH, Ehingen und bei der Liebherr-Elektronik GmbH in Lindai geschaffen. In den anderen deutschen Werken lagen die Beschäftigtenzahlen leicht unter dem jeweiligen Vorjahreswert. In Österreich blieb die Mitarbeiterzahl mit 4605 zum 31.12.2010 weitgehend stabil, nach 4646 zum entsprechenden Vorjahreszeitpunkt.

In der Schweiz wurden 48 Arbeitsplätze geschaffen, wodurch die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 1055 anstieg. Die Zahl der Beschäftigten bei den französischen Liebherr-Gesellschaften hat sich im Jahr 2010 wieder stabilisiert. Insgesamt waren zum Jahresende 2.696 Mitarbeiterinnen und MItarbeiter bei Liebherr in Frankreich beschäftigt - acht mehr als im vorjahr. In den übrigen europäischen Ländern wurde 111 neue Stellen geschaffen, so dass dort nun insgesamt 4406 Personen beschäftigt sind.. Außerhalb Europas erhöhte sich die Beschäftigtenzahl der Firmengruppe Liebherr zum Ende des Berichtsjahres um insgesamt 886 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 6450.

Die Firmengruppe ist gut in das neue Geschäftsjahr 2011 gestartet. Der Aufwärtstrend hat sich in fast allen Produktbereichen fortgesetzt, so dass der Umsatz in der ersten Jahreshälfte um rund 14 Prozent gesteigert werden konnte. Dabei ist der Baumaschinenbereich erneut stärker gewachsen als die anderen Produktbereiche. Für das gesamte Geschäftsjahr 2011 ist deshalb mit einer erfreulichen Steigerung der Verkaufserlöse zu rechnen, die sich voraussichtlich in einer Größenordnung von mehr als 10 Prozent bewegen wird. Dieses Wachstum wird von einer weiteren Zunahme der Mitarbeiterzahlen sowie höheren Investitionen begleitet. Die Firmengruppe Liebherr rechnet für 2011 mit einem Ergebnis auf Vojahresniveau.

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