Der
Rückbau des denkmalgeschützten Kasselhauses der ehemaligen
Tivoli-Brauerei in Berlin-Kreuzberg ist ein Bauprojekt voller
Herausforderungen. Die Berliner Firma Schulz Abbruch & Erdbau setzt
hierbei auf den Takeuchi-Hybridbagger TB 108 H. Die Kellerräume der
Brauerei sind klein, die Decken niedrig, die Durchgänge eng, und es gibt
nur eine eingeschränkte Luftzufuhr. Die Decken des Gebäudes müssen mit
Stahlseilen gesichert werden, um die Last der Maschinen und Arbeiter
abzufangen. Für diese Umgebung gilt das 0,8-t-Modell mit
Hydraulikantrieb als ideales Arbeitsgerät. Durch den Elektroantrieb
können die Mitarbeiter von Schulz im Inneren des Gebäudes arbeiten, ohne
CO2- und NOx-Emissionen ausgesetzt zu sein.
Im
knapp 5ha großen Viktoria-Quartier in Kreuzberg, rund um die ehemalige,
1857 gegründete Tivoli-Brauerei, entsteht ein neues Wohnviertel. Es
soll alte Bausubstanz mit neuen Baustandards kombinieren. Als Herzstück
des Viertels wird das Kasselhaus-Quartier gebaut. Es umfasst vier
denkmalgeschützte Gebäude der alten Brauerei, die zu einem Ensemble
zusammengefasst werden: Brunnen-, Kessel- und Maschinenhaus sowie
Werkstatt. Die Baywobau Berlin und die Berliner GrundStein
Bauträgergesellschaft für Altbausanierung lassen die Gebäude sanieren
und entkernen, um 66 Eigentumswohnungen zwischen 50 und 150m² Größe zu
schaffen.
Einen
großen Teil der Rückbauten leistet die Firma Schulz Abbruch &
Erdbau mit ihrem hybridgetriebenen Takeuchi TB 108H. Seit vier Wochen
bereits arbeitet der Bagger im Keller des Kesselhauses, um den Boden
abzusenken und so Raum für Lofts mit Gartenzugang zu schaffen. Der
Zeitplan ist eng: Im Mai 2011 starteten die Bauarbeiten, und schon im
Juli 2012 sollen die Wohnungen bezogen werden.
Der
Abbruchdienstleister mit derzeit 20 Mitarbeitern existiert seit 2003.
er ist auf statische Rückbaumaßnahmen, Sanierungen und Entkernungen von
Altabuten spezialisiert. Entscheidend hierbei ist die Wahl der richtigen
Arbeitsgeräte. Die Ebenen der alten Brauerei tragen nur ein geringes
Gewicht, deshalb müssen leichte Maschinen eingesetzt werden. Da das
Kesselhaus unter Denkmalschutz steht und der Erhalt der Bausubstanz
Priorität hat, ist besondere Vorsicht geboten. Bisher nutzte Schulz für
den Rückbau in solch sensiblen Bereichen meist Handstemmgeräte. Die sind
körperlich anstrengend für ihren Bediener. Lärm- und Abgasemissionen
belasten die Arbeiter zusätzlich. Bereits seit einiger Zeit spielte
Frank Schulz daher mit dem Gedanken, seine Maschinen für Arbeiten in
diesen Bereichen auf Hybridantriebe umzustellen. Im Mai schließlich
kaufte er einen TB 108 H mit Hybridantrieb vom Berliner Takeuchi-Händler
Schmidt-Elsner.
Geschäftsführer
Karsten Küttner, der seit etwa acht Jahren mit Schulz zusammenarbeitet,
lieferte den Bagger direkt zur Baustelle im Kesselhaus. Die Firma
Schmidt-Elsner, die in ihrem Mietprogramm auch Hybridbagger des
Herstellers hat, leistet Service, Beratung sowie die Lieferung von
Ersatzteilen für das Abbruchunternehmen.
Das
Einsatzgewicht des Baggers beträgt 835 kg. Er kann sowohl über den
Dieselmotor als auch elektrisch angetrieben werden. Der E-Motor, der am
Heck der Maschine angebracht ist, hat eine Leistung von 7,5kW. Er wird
über eine 380-V-Leitung mit einem 16-A-Stecker an das Starkstromnetz
angeschlossen und verrichtet seine Arbeit geräuscharm und ohne
Schadstoffausstoß. “Da keine Batterie benötigt wird, lässt die Leistung
nicht nach, sondern ist konstant hoch”, so der Hersteller. “Die Maschine
ist ohne Leistungsverlust rund um die Uhr einsetzbar”, wird betont. Im
Dieselbetrieb beträgt die Motorleistung 6,8 kW/9,3 PS. Die Umstellung
von Diesel- auf Elektromotor ist einfach und mit einem Knopfdruck
erledigt. Mit seiner Breite von 680mm kommt die Maschine problemlos
durch schmale Durchfahrten und kann auch in engen Räumen eingesetzt
werden.
Für
einen sicheren Stand bei vollem Einsatz seiner Kräfte kann das Laufwerk
auf 990 mm teleskopiert werden. Die Auslegerschwenkung des TB 108 H
beträgt 90 Grad/90 Grad. Er ist mit Gummiketten ausgerüstet und kann mit
zwei Fahrgeschwindigkeiten (2,0 und 3,9 km/h) bewegt werden. Seine
Grabtiefe beträgt 1530 mm.
Durch
die serienmäßige Zusatzhydralik, die bist zum Löffelstiel verlegt ist,
können hydraulische Anbaugeräte mit voller Kraft eingesetzt werden. Im
KesselhausQuartier arbeitet der Hybridbagger mit einem hydraulischen
Abbruchhammer, um den Boden Schicht für Schicht abzutragen. Die
Sicherheit des Bedieners ist durch einen Rops-Sicherheitsbügel
gewährleistet.
Für
Händler Schmidt-Elsner und Bauunternehmer Schulz liegen die Vorteile
des Takeuchi-Hybridmodells vor allem in seinem emissionsarmen Betrieb
sowie in der konstant hoehen Leistung des Elektromotors. “Schwere
Arbeiten erledigt der Bagger auch in sensiblen Bereichen zuverlässig und
in kürzester Zeit”, wird berichtet. Der TB 108 H eignet sich gut für
Arbeiten in Gebäuden und Hallen, im Garten- und Landschaftsbau, im
Rückbau, im Recycling und überall dort, wo es darauf ankommt,
Schadstoffemissionen zu vermeiden.
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